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Wie finde ich einen qualifizierten Tierheilpraktiker?

Es gibt verschiedene Gründe, die einen Tierbesitzer einen Tierheilpraktiker aufsuchen lassen. Viele Menschen haben bei eigenen gesundheitlichen Problemen gute Erfahrungen mit Heilpraktikern gemacht. Andere suchen zusätzliche Unterstützung bei chronischen Erkrankungen ihres Tieres oder aber, im besten Fall, zur Vorbeugung. Und nicht zudem gibt es auch ganz verzweifelte Menschen, die mit der Erkrankung ihres Tieres schon viele Tierärzte aufgesucht haben und nun, ganz zuletzt, Hilfe bei einem Tierheilpraktiker suchen.

Was macht der Tierheilpraktiker (THP)?

Die Grundidee der Naturheilkunde ist es die Selbstheilungskräfte des Körpers anzuregen und zu stärken. Es gibt verschiedene Ansätze und Möglichkeiten, die immer individuell auf das Tier abgestimmt werden. Dabei bedient sich der Tierheilpraktiker in der Regel eines oder mehrerer der drei großen Verfahren:

  • Phytotherapie / Kräuterheilkunde
  • Homöopathie
    o Klassische Homöopathie
    o Homöopathie mit Komplexmitteln
    o Schüsslersalztherapie
  • Traditionelle chinesische Medizin


Zur klassischen Naturheilkunde zählen auch die folgenden Naturheilverfahren:

  • Hydrotherapie und Balneotherapie –
    Wasseranwendungen (Wärme- und Kältetherapie, „Wasserkuren“)
  • Bewegungstherapie
  • Ernährungstherapie – Unterstützung der Behandlungen durch eine gesunde, artgerechte Nahrung und eine dem Krankheitsbild angepasste Diät
  • Ordnungstherapie – Strukturierung der äußeren und inneren Lebensordnung, um die Gesundheit von Körper, Geist und Seele auf eine positive Art zu beeinflussen.


Weitere Verfahren, die jedoch selten alleine, sondern zu weiteren Unterstützung oder bei speziellen Problemen zusätzlich angewendet werden sind:

  • Humoraltherapie: Blutegelbehandlung  und Aderlass
  • Bachblütentherapie
  • Physiotherapie, Osteotherapie und Massagen
  • Low Level Lasertherapie
  • Lichttherapie
  • Mykotherapie / Heilpilze
  • Und viele andere Verfahren
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Ein Tierheilpraktiker sollte Verfahren kennen, um das Wohlbefinden eines Tieres erhöhen zu können.

Welche Qualifikationen braucht der THP?

Ein seriöser Tierheilpraktiker kann eine Ausbildung, die er an einer der THP Schulen absolviert hat, nachweisen. Im Unterschied zum Heilpraktiker für Menschen wird der Tierheilpraktiker im Anschluss keiner staatliche Prüfung unterzogen. Der Beruf ist kein offiziell anerkannter Ausbildungsberuf, darf aber trotzdem ausgeübt werden.

Welche Qualifikationen braucht der THP?

Geregelt werden die Tätigkeiten des THP durch verschiedene Gesetze. Das Tierschutzgesetz regelt, dass Tieren ohne vernünftigen Grund kein Leid zugefügt werden darf. Es dürfen nur Therapien angewendet werden, die das berücksichtigen. Auch sollte der THP seine Fähigkeiten richtig einschätzen und damit auch seine Grenzen erkennen. Unter bestimmten Umständen kann eine Überweisung zu einem Tierarzt nötig sein, um Schmerzen und Leiden beim Tier zu verhindern. Auch zur weiteren Diagnostik oder für eine Mitbehandlung kann der THP einen Tierarzt hinzu-ziehen. Im besten Fall arbeiten beide gemeinsam für das Wohlergehen des Tieres.

Das Arzneimittelgesetz regelt die Anwendung von Arzneimitteln auch bei Tieren. Es gibt die verschreibungspflichtigen Arzneimittel, die nur von Tierärzten angewendet werden dürfen. Weiterhin gibt es apothekenpflichtige Präparate, die von Apotheken an jeden abgegeben werden dürfen, sofern sie nicht verschreibungspflichtig sind. Dort bezieht der THP die Medikamente, die direkt an Tieren anwenden darf. Hier gibt es wiederum Einschränkungen, wenn es sich bei dem zu behandelnden Tier um Lebensmitteltiere handelt. Das betrifft zum Beispiel auch Pferde.

Eine weitere Gruppe der Heilmittel wird als frei verkäuflich bezeichnet. Diese finden sich im Drogeriemarkt ebenso wie beim Discounter. Voraussetzung für den Verkauf, auch durch den THP, ist der Nachweis über erforderliche Sachkenntnis nach § 50 AMG / Arzneimittelgesetz.

Der Auftritt des Tierheilpraktikers in der Öffentlichkeit, also auch seine Werbung wird im Heilmittelwerbegesetz geregelt. Es dürfen unter anderem keine Versprechen auf Heilung gemacht werden oder die Behandlung bestimmter, dort festgelegter Krankheiten, beworben werden. uch das Tierseuchengesetz regelt zum Beispiel, welche Krankheiten nicht durch den Tierheilpraktiker behandelt werden dürfen.

Und warum regelt der Gesetzgeber den Beruf nicht?

Berufsverbände für THP haben in mehreren Anfragen den Beruf des THP zu regeln bei der Bundesregierung nichts erreicht. Der Regierung reicht die Regelung durch die oben angegebenen Gesetze.

Wie findet man einen qualifizierten Tierheilpraktiker?

Auf der Homepage der verschiedenen Berufsverbände findet man Tierheilpraktiker, die eine Ausbildung durchlaufen und eine schriftliche und eine praktische Prüfung an einer Schule abgelegt haben. Da praktische Fähigkeiten nur durch praktischen Unterricht vermittelt werden können, sind reine Fernlehrgänge oder online Schulungen nicht zielführend.

Fast jeder THP verfügt über eine eigene Homepage. Unter dem Reiter: Vita, Ausbildung bzw. „zu meiner Person“ sollte deutlich mehr Information zu finden sein, als dass die Person mit Tieren aufgewachsen ist und Tiere liebt.

Neben der oben erwähnten Ausbildung an einer der Schulen mit Präsenzunterricht, sollten weitere spezielle Aus- und Fortbildungen in mindestens einem der drei großen Verfahren Homöopathie, TCM und Phytotherapie verzeichnet sein. Bestenfalls wurde mehr als nur ein Wochenende Zeit investiert.

Jährliche Fortbildungen, die von Berufsverbänden gefordert werden, halten den Therapeuten auf dem neuesten Stand. Werden diese als Präsenzveranstaltung gebucht, so findet zusätzlich ein wertvoller Austausch mit Kollegen statt.

Findet man den Weg zu einem Tierheilpraktiker über Mundpropaganda, so in-formiert ein Blick auf die Homepage über dessen Werdegang und Erfahrung. In einem telefonischen Vorgespräch hat man die Möglichkeit die Kompetenzen des THP in Bezug zur Erkrankung des eigenen Tieres zu hinterfragen.

Wie steht der THP zur bisherigen Medikation durch den Tierarzt? Eine pauschale Ablehnung sollte nicht erfolgen. Fragt der THP nach Befunden? Hat er Erfahrung in Behandlung der Tierart, die ihm vorgestellt werden soll? Wenn es eine Diagnose gibt, ist das Krankheitsbild bekannt? Ist ein Hausbesuch möglich oder ist der Besuch in der Praxis nötig? Welche Kosten entstehen?

Werden diese Fragen positiv beantwortet steht einem Termin nichts im Weg. Für einen ersten Termin sollte der Tierheilpraktiker sich ein bis zwei Stunden Zeit nehmen. Er wird Fragen nicht nur zur aktuellen Erkrankung des Tieres, sondern auch zu früheren Erkrankungen, zur Haltung und Ernährung und vielem mehr stellen. Diese ergeben ein Gesamtbild, dass es dem THP ermöglicht einen Therapieplan zu erstellen, den er mit dem Tierbesitzer bespricht. Dabei sollten die Ziele der Therapie ebenso erläutert werden, wie die zu erwartenden Kosten.
Dabei sollte man sich bewusst machen, dass das Ziel nicht in jedem Fall die vollständige Gesundung sein kann. In vielen Fälle ist es die Lebensqualität, die sich unter der Therapie verbessert.

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Fazit

Ein qualifizierter Tierheilpraktiker bietet naturheilkundliche Therapien und Fähigkeiten an, die er in nachweislich in einer Schule für Tiernaturheilkunde im Präsenzuntericht erworben hat. Er wird sich Zeit nehmen für eine Anamnese, das Tier gründlich untersuchen und mit dem Tierbesitzer die weitere Vorgehensweise offen besprechen. Dabei informiert er den Tierbesitzer über alle Aspekte der Behandlung inklusive der zu erwartenden Kosten und der Zeitspanne, die er zur Behandlung für nötig erachtet.

Ein Artikel von Susanne Kristen, tiertcmaktuell.de

Susanne Kirsten

Susanne Kirsten

Susanne Kirsten ist Tierheilpraktikerin, Dozentin für TCM und Kräuter. Sie bietet Seminare an zu finden unter https://www.tier-tcm-seminare.de.