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Heilende Erden

Heilende Erden – Anwendungen für Tiere

Bereits im Altertum nutzten Menschen Heilerde zur Behandlung von Wunden, Insektenstichen und Verdauungsproblemen. Mit der Einnahme von Heilerde wurden Durchfälle und Vergiftungen aller Art behandelt. Selbst bei schweren Erkrankungen wie der Pest wurde Heilerde angewendet. Bekannte Ärzte und Naturheilkundler wie Sebastian Kneipp oder Dioskurides haben die Wirkung der Heilerde besonders geschätzt.

Inzwischen haben sich die Anwendungsgebiete stark ausgedehnt. Die verschiedenen Arten von Erde werden bei Hautproblemen, bei Sodbrennen, Verspannungen und Gelenkschmerzen und vielem anderem angewendet.

Heilerde enthält viele wertvolle Mineralien und Spurenelemente und kann sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet werden. In welcher Form Heilerde zur Anwendung kommt (z.B. als Maske, Wickel, Kapseln, Pulver), hängt natürlich von den jeweiligen Beschwerden ab.

Heilerde

Heilerde ist in Deutschland ein geschützter Begriff und besitzt eine Zulassung als Arzneimittel, bzw. als Medizinprodukt. Medizinprodukte aus Heilerde sind frei verkäuflich und etwa in Drogerien oder Supermärkten erhältlich. Einige Präparate zur inneren Anwendung (etwa gegen Durchfall und Sodbrennen) haben eine Zulassung als Arzneimittel und können daher nur in der Apotheke erworben werden.

Heilerde darf sowohl äußerlich als auch innerlich angewendet werden. Die spezielle Erde ist reich an unter anderem Eisen, Kalium, Calcium, Magnesium, Selen, Zink, Fluor, Kupfer und vor allem Kieselsäure. Aufgrund seiner Oberfläche besitzt Heilerde ein hohes Bindungsvermögen und bindet Stoffwechselprodukte, Giftstoffe und sogar Cholesterin an sich. In der Regel handelt es sich bei Heilerde um Lehm-, Ton-, Löss- oder Moorerden.

Die Herkunft der Heilerde

Diese spezielle Erde wird aus Löss-, Lehm-, Ton- oder Moorböden gewonnen. Vorwiegend kommt Heilerde in gemäßigten Klimazonen vor. Das gewonnene gelb bis grau gefärbte Sediment wird zu vielseitiger Heilerde weiterverarbeitet, indem es gereinigt, pasteurisiert, erhitzt und getrocknet wird. Die Zusammensetzung kann unterschiedlich ausfallen: Heilerde kann aus Ton, Moorerden, Lehm oder Ton bestehen und je nach Ursprungsort eine andere Farbe aufweisen. Je nach Abbaugebiet kann auch die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe variieren.

Peloide

Unter dem Begriff „Peloide“ werden natürliche anorganische und organische Stoffe bzw. Stoffgemische zusammengefasst, die in Form von Schlamm- oder breiigen Bädern und Packungen therapeutisch verwendet werden. Der Begriff „Peloid“ wurde von der Internationalen Gesellschaft für Medizinische Balneologie und Klimatologie (ISMH) im Jahre 1933 eingeführt. Der Begriff „Pelos“ steht für das griechische Wort „Ton“. Peloide sind Lockergesteine, die durch geologische oder geologisch-biologische Vorgänge entstanden sind. Sie liegen in der Natur bereits feinkörnig vor. Sie heißen nach den Begriffsbestimmungen des Deutschen Heilbäderverbandes „Eupeloide“. Peloide können in der Natur sowohl wasserhaltig als auch trocken vorkommen. Kommen sie trocken vor, werden sie bis zum Erreichen der zur therapeutischen Anwendung erforderlichen Konsistenz mit Wasser oder Heilwasser vermischt.

Überblick zu den Peloidarten

Lockergesteine (Eupeloide)

Torf (Hochmoor-, Niedermoortorf, Moorerde)

Sedentäre Peloide

Lebermudde, Torfmudde, Kieselgur

Limnische Peloide

Marine Schlicke (Salzwasserschlick, Sapropel, Limane)

Marine Peloide

Flussschlicke

Fluviatile Peloide

Schlammartige Quellsedimente (Suldif-, Schwefel-, Ockerschlamm)

Krenogene Peloide

Löss (Heilerde)

Äolische Peloide

Lehm, Ton

Pedogene Peloide

Fango, (Italien:durch Mikroorganismen gereifter „Theralschlamm“)

Vulkanogene Peloide

Festgesteine (Parapeloid)

Mergel, Kreide, Kalk, Dolomit

Kalksteinpeloide

Fango (Eifel-Fango und Freiburger Fango)

Vulkanite Peloide

Therapeutisch eingesetzte Erden

Bentonit

Bentonit wurde benannt nach der Benton-Formation in den Fort-Benton-Tonen von Montana (USA). Bentonit ist ein Gestein aus verschiedenen Tonmineralien mit dem Hauptbestandteil Montmorillonit (60 % bis 80 %). Dieses zeichnet sich durch starke Wasseraufnahme- und Quellfähigkeit aus.

Klinoptilolith

Klinoptilolith ist die Sammelbezeichnung für eine Gruppe nicht näher spezifizierter Minerale aus der Gruppe der Zeolithe innerhalb der Mineralklasse der „Silikate und Germanate“.

Montmorillonit

Im medizinischen und tiermedizinischen Bereich wird Montmorillonit als Inhaltsstoff für Antidiarrhoika verwendet. Montmorillonit ist ein Tonmineral und wesentlichster Bestandteil (60–80 %) von Bentonit.

Eine interessante Studie befasst sich mit der Wirkung von Nano-Montmorillonit mit hohem Kalziumgehalt (3,66 %) auf die Osteoblasten Differenzierung, Mineraldichte und Osteoklasten Differenzierung in der Knochenbildung. Es verbesserte unter anderem die AP-Aktivität und Mineralisierung sowie die Expression von Osteoblasten- und Osteoklast Differenzierung assoziierten Genen. Nano-Montmorillonit hemmt die Osteoklastogenese, regt die Osteoblastogenese an und mildert Osteoporose.

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32013042/ (Aufruf 16.04.2024)

Zeolith

Zeolithe sind kristalline Alumosilikate, die in zahlreichen Modifikationen in der Natur vorkommen, aber auch synthetisch hergestellt werden können. Mehr als 150 verschiedene Zeolithtypen sind synthetisiert worden, 60 natürlich vorkommende Zeolithe sind bekannt. Die natürlichen Zeolithe werden mineralogisch unter dem Begriff Zeolithgruppe zusammengefasst.

Zeolithe haben vielfältige Anwendungsmöglichkeiten unter anderem als Ionenaustauscher etwa zur Wasserenthärtung, Stickstoffabsorber zur Sauerstoffgewinnung per Druckwechsel-Adsorption, EDTA-Ersatzstoff, Molekularsieb, Trockenmittel in Geschirrspülern oder im selbstkühlenden Bierfass.

Bei „pubmed“ finden sich ca 350 Studien zum Thema Zeolith und Cancer. Auf die naturheilkundliche Realität sind die Ergebnisse nur bedingt übertragbar. Eindeutige Belege zur Heilung von Tumorerkrankungen habe ich nicht gefunden.

Interessant war eine Studie zur auf die serotonergischen Rezeptoren im Gehirn von Mäusen mit Mammakarzinom.

Der Mechanismus der indirekten Wirkung von tribomechanisch mikronisiertem Zeolith auf die serotoneren Rezeptoren des Gehirns könnte durch die Veränderungen im Elektrolyten Balance und/oder durch die Regulation des Immunsystems erreicht werden. Allerdings wurde der Stoff zu 25% zur Nahrung supplementiert. Nach Absetzen verschwand die Wirkung. Ein direkter Einfluss auf die Tumore wurde nicht festgestellt.

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/?term=%22Zeolites%22%20cancer&page=2 (Aufruf 16.04.2024)

Die Gewinnung von Heilerde

Bei der Heilerde handelt es sich um eine Art von Erde, die aus dem sogenannten Löss gewonnen wird. Löss wird eine besonders fein gemahlene Erde genannt, die in der Eiszeit aus den Bewegungen der Gletscher entstanden ist. Etwa zehn Prozent der Erdoberfläche ist mit solchem Löss bedeckt. Weil der Lössboden besonders gute Voraussetzungen für den Ackerbau bietet, wurde er zum Boden des Jahres 2021 ernannt. Aus diesem wertvollen Boden besteht die Heilerde, die sich vor allem dadurch auszeichnet, dass sie sowohl giftige als auch gesunde Stoffe sehr gut binden kann. Damit eignet sie sich für verschiedene Anwendungsgebiete und kann zur Behandlung mehrerer Krankheiten und Symptome zum Einsatz kommen, auf die wir im weiteren Verlauf des Textes noch näher eingehen werden.

Anwendungsbereiche

Die mineralreiche Erde kommt bei Hautproblemen, übersäuertem Magen, Durchfall und vielen weiteren Beschwerden zum Einsatz. Da Heilerde offiziell eine Zulassung als Arzneimittel besitzt, darf sie auch innerlich angewendet werden. Heilerde ist ADMR konform, also dopingfrei.

Innerlich

In der Verdauung kann Heilerde bei einer Vielzahl von Beschwerden lindernd wirken. Sie besitzt die Fähigkeit Stoffe, wie Giftstoffe, schädliche Bakterien und überschüssige Säure zu binden, was zu einer Beruhigung des Magen-Darm-Trakts führen kann.

  • Entgiftung

  • Sodbrennen

  • Durchfall

  • Reizmagen

  • Reizdarm

  • Lebensmittelunverträglichkeit

  • Cholesterin bindend

Wirkweise von Heilerde und Hauptbehandlungszwecke

Wie Heilerde wirkt, hängt von der Zusammensetzung des Naturheilmittels ab. Je nach Herkunft weist die spezielle Erde unterschiedliche Anteile an Mineralien und Spurenelementen auf, weshalb die Zusammensetzung nicht eindeutig definiert ist. Grundsätzlich weist Heilerde jedoch einen Mix aus Kieselsäure, Quarz, Dolomit, Kalk- und Feldspat, Mineralien wie Calcium, Kalium, Magnesium, Natrium, Eisen, Titan und Silizium sowie Spurenelemente wie Zink, Fluor, Kupfer und Selen auf.

Aufgrund seiner Beschaffenheit ist Heilerde in der Lage, Giftstoffe aufzusaugen. Ein Korn ist gerade einmal ein Tausendstel Millimeter groß. In ihrer Gesamtheit ergeben diese Körner jedoch eine riesige Oberfläche, die wie ein Schwamm fungieren und Giftstoffe an sich binden können. Je feiner die Heilerde, desto größer wird die Oberfläche und desto besser ist das Bindungsvermögen des Naturheilproduktes. Angeboten werden zum Beispiel Heilerden die durch verschiedene Mahlprozesse mikronisiert sind.

Heilerde zur inneren Anwendung

Zur inneren Anwendung ist Heilerde nur dann geeignet, wenn es für den medizinischen Gebrauch zugelassen ist. Die innerliche Anwendung von Heilerde empfiehlt sich bei diversen Verdauungsproblemen (Blähungen, Verstopfung oder Durchfall), bei Magen-Darm-Entzündungen, bei Sodbrennen, einem übersäuerten Magen aber auch bei zu hohen Cholesterinwerten. Die regelmäßige Einnahme von Heilerde sorgt für eine Entgiftung der Verdauungsorgane. Das liegt daran, dass Heilerdepartikel Stoffwechsel- und Darmgifte, überschüssige Magen- und Gallensäure, Bakterien, Pilze und selbst Cholesterin an sich bindet und diese schließlich ausgeschieden werden. Schädliche Darmgase und Speisefette werden absorbiert. Wertvolle Mineralien, Spurenelemente, Aminosäuren und Vitamine bleiben der Darmflora hingegen erhalten. Heilerde sorgt für eine Reinigung des Verdauungssystems und stärkt dadurch das Immunsystem.

Säure-Basen-Ausgleich und Aufbau des Bindegewebes

Die Einnahme von Heilerde sorgt außerdem für einen Ausgleich des Säure-Basen-Verhältnisses. Heilerde bindet überschüssige Säuren. Das hat den Vorteil, dass es nicht zu einer absoluten Neutralisation kommt, wie das bei Medikamenten gegen Magenübersäuerung häufig der Fall ist. Diese Mittel helfen zwar meist vorübergehend, regen die Magensäure-Produktion letztlich jedoch eher an.

Doch Heilerde hilft nicht nur bei Magen- und Darmproblemen, sondern auch beim Aufbau des Gewebes und Bindegewebes. Das liegt daran, dass Heilerde große Mengen an Mineralien und Spurenelementen und vor allem einen hohen Gehalt an Kieselsäure enthält.

Die Verabreichung von Heilerde

Zur inneren Anwendung empfehlen sich fein gemahlene Produkte. Die Heilerde kann über das Futter verabreicht werden. Die Einnahme erfolgt in der Regel 1–2-mal täglich. Bei Hunden kann auf Heilerde in Kapselform zurückgegriffen werden. Wie das Pulver bzw. die Kapseln eingenommen werden sollen, hängt natürlich auch von der Art der Beschwerden ab. Bei Magen-Darm-Problemen oder zur Stärkung des Verdauungssystems, werden 1 bis 2 Teelöffel Feinpulver in 200 Milliliter Wasser aufgelöst. Lassen Sie die Mischung ungefähr acht Stunden ziehen und verabreicht diese dann schluckweise. Werden Verstopfung oder Reizdarm behandelt, sollte nicht umrühren, sondern lediglich das Wasser geben und den Satz stehen lassen. .

Bei Sodbrennen und säurebedingten Magenschmerzen

Die feinkörnige Erde kommt bei vielen unterschiedlichen Beschwerden zum Einsatz. So kann Heilerde beispielsweise bei Sodbrennen und säurebedingten Magenschmerzen Linderung verschaffen. Das liegt daran, dass Heilerde die überflüssige Magensäure wie ein Schwamm aufsaugt. Um diesen Effekt zu erzielen, sollte man 2–3-mal täglich 1-2 Teelöffel Heilerde über einen Zeitraum von 4-6 Wochen an Hunde verabreichen. Die genaue Dosis hängt von der Größe des Tieres ab. Bei Pferden kann die Dosierung bei 30-50 Gramm pro Tag liegen.

Bei Durchfall

Bei akutem Durchfall hat sich das Arzneimittel ebenfalls als hilfreich erwiesen. Heilerde verhindert die Ausbreitung von Keimen im Magen und bindet Giftstoffe an sich. Deshalb ist bei akutem Durchfall die Einnahme von mehreren Teelöffeln Heilerde innerhalb weniger Stunden empfehlenswert.

Äußerlich

Neben Sodbrennen und Verdauungsbeschwerden wird Heilerde auch bei diversen Haut-Problemen empfohlen. So kann das Naturheilmittel beispielsweise fettiger Haut, Akne, Ekzemen oder Wunden entgegenwirken.

  • für die ganzheitliche Entgiftung des Körpers, wie z.B. Haut-Detoxing und Heilfasten mit Heilerde

  • als unterstützende Behandlung bei Hautbeschwerden wie etwa Ekzemen, Ausschlägen, Schuppenflechte und Neurodermitis

  • als kühlende Packung bei etwa Insektenstichen, besonders beim Sommerekzem, bei Hotspot, bei Sonnenbrand und Verbrennungen

  • bei Wunden und Entzündungen sowie Hals- und Rachenschmerzen

  • bei Muskel- und Gelenkbeschwerden

  • bei Sport – und Alltagsverletzungen

  • bei Phlegmone / Einschuss beim Pferd

  • bei Krämpfen als Wickel

Heilerde zur äußeren Anwendung

Heilerde kommt äußerlich als Auflage oder Wickel zur Anwendung. Die äußerliche Wirkungsweise basiert darauf, dass Talg, Bakterien und Stoffwechselprodukte auf der Haut gebunden werden und schließlich mit der Heilerde abgespült oder abgebürstet werden. Das trägt zu einer Verbesserung des Hautbildes bei und verschafft Linderung bei diversen Hautproblemen. Außerdem kann das Mittel auch bei Wunden oder Hautpilzerkrankungen zum Einsatz kommen. Neben dem hohen Bindungsvermögen überzeugt Heilerde auch durch seine antibakteriellen und beruhigenden Eigenschaften. Das Naturheilprodukt kann daher auch zur Linderung von Juckreiz angewendet werden.

Mit einem kalten Wickel ziehen sich die Gefäße zusammen und somit kann Heilerde auch bei Verbrennungen, Prellungen, Insektenstichen, Arthrose und rheumatischen Beschwerden zum Einsatz kommen. Mit einem warmen Wickel lassen sich hingegen Muskelverspannungen und Gelenkschmerzen behandeln.

Heilerde kann anstelle von herkömmlichen Shampoos zur milden und gründlichen Reinigung eingesetzt werden.

Tipps für die äußere Anwendung

Heilerde wird mit Wasser angerührt. Andere Zusätze wie Retterspitz oder die Zugabe von kolloidalem Silberwasser, Propolis oder einer Ampulle Traumeel ad us vet können je nach vorliegender Erkrankung die Heilung unterstützen.

Als Kataplasma wird ein Breiumschlag (Wickel) bezeichnet, der äußerlich auf der Haut aufgelegt wird. Als Einsatzgebiete gelten neben der Schmerzlinderung und Entzündungstherapie noch Gelenkbeschwerden, Hauterkrankungen und Juckreiz.

Heilerde lässt sich gut aus dem Fell ausbürsten oder fällt von selber raus.

Heißer Heilerde-Umschlag bei Verspannungen

Bei chronischen Entzündungen, Verspannungen, Hexenschuss, Beschwerden im Bereich der Wirbelsäule sowie krampfartigen Schmerzen empfiehlt sich ein heißer Wickel mit Heilerde. Fügen Sie zur Heilerde so viel heißes Wasser hinzu, bis ein dicker Brei entsteht. Die Heilerde so warm wie möglich auf die betroffene Stelle auftragen und im Anschluss ein feuchtes Tuch herumwickeln. Auf diese Weise fügen Sie dem Körper feuchte Wärme zu. Das lindert Verspannungen, Krämpfe und Entzündungen.

Heilerde-Auflagen bei eitrigen Wunden oder Schwellungen

Heilerde wirkt abschwellend, entzündungshemmend und antibakteriell. Bei Phlegmone verwende ich Heilerde mit besten Erfolgen. Gerne verabreiche ich unterstützend Lachesis. Bei dieser Anwendungsart trocknet die Heilerdepaste komplett und bewirkt eine Flüssigkeitsbewegung von innen nach außen. Stellen Sie für Ihre Auflage einen sehr dünnen Brei her, welcher auf die betroffenen Stellen aufgetragen wird. Die Heilerdepartikel dringen tief in die Haut ein und ziehen Stoffwechselgifte und Sekrete aus dem Körper.

So wird sie äußerlich beispielsweise zur unterstützenden Behandlung bei entzündlicher Komponente von Lymphödemen und schmerzlindernden Behandlung von Polyneuropathien oder bei Sinusitis mit feuchtwarmen Kompressen auf die Nebenhöhlenregion und den Nacken eingesetzt.

Nebenwirkungen von Heilerde

Im eigentlichen Sinn besitzt Heilerde keine Nebenwirkungen. Ein kleines Detail gilt es aber zu beachten: Die hervorragendste Eigenschaft der Heilerde ist ihre Fähigkeit der Bindung aller möglichen Stoffe. Genau hier ist allerdings unter Umständen auch Vorsicht geboten, denn in seltenen Fällen kann sich dieser Vorteil nachteilig auswirken.

Die Wirkkraft von Medikamenten, kann durch die Heilerde eingeschränkt werden. Deshalb sollten Heilerde und Medikamente versetzt eingenommen werden.

Was ist bei der Zubereitung von Heilerde-Produkten zu beachten?

Wenn Sie die Heilerde umrühren, dann verzichten Sie bitte auf Metallgefäße oder -löffel. Verwenden Sie lieber Keramik, Glas, Ton oder Holz. Der Kontakt mit Metall löst eventuell Oxidationsprozesse aus und schwächt die Wirkung der Heilerde ab.

Heilerde verhält sich beim Anrühren so ähnlich wie Gips: sie benötigt in Abhängigkeit von der Luftfeuchtigkeit mal mehr und mal weniger Wasser.

Fazit

Heilerde ist ein bewährtes Naturheilmittel, das seinen Nutzen bei Refluxkrankheit, Reizmagen und bei Reizdarm zeigen konnte. Besonders interessant ist seine entgiftende Wirkung. Auch äußerlich eignet sich Heilerde bei Hauterkrankungen, bei Entzündungen, beim Sommerekzem, bei Phlegmone. Sie findet in Form von kalten oder warmen Pasten zudem bei Muskel- und Gelenkbeschwerden Anwendung.

Andere Erden, wie Zeolith müssen in ihrer Wirkkraft in einigen Bereichen noch bestätigt werden. In den letzten Jahren wurden viele Studien zu den verschiedenen Heilerden durchgeführt. Neben der Empirie sollte der naturheilkundliche Therapeut auf alte bewährte Erfahrungsschätze vertrauen. Andernfalls gehen wertvolle Heilmethode verloren, bevor die Studien sie bestätigen.

Literatur/Quellen (Aufruf 16.04.24)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2904249/
Studie zu Heilerde unter besonderer Berücksichtigung antibiotischer Wirkung auch bei Resistenten Keimen
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7854583/
Studie zur Wirkung von Nano-Heilerden wie Smectit and palygorskit auf Melanome
https://link.springer.com/article/10.1007/s15036-019-0640-2
Alternative Therapieansätze bei funktionellen GI-Erkrankungen
Heilerde kann Lebensqualität und Symptomatik verbessern
https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/html/10.1055/a-0979-0257?id=&lang=de&device=desktop
https://www.researchgate.net/publication/236188564_Peloid_therapy_An_overview_of_the_empirical_status_and_evidence_of_mud_therapy

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